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Michael Weinzierl mimt im Helmbrecht-Freilichtspiel den Vater des verwegenen Bauernsohns
Burghausen. Heute in einem Jahr, am 8. August 2025, startet auf dem Bergerhof das Freilichttheaterspiel
„Helmbrecht“ im Rahmen des Burghauser Jubiläumsjahres 2025. Etwa 600 Mitwirkende aus Burghausen
und der Bevölkerung in der Umgebung lassen das Jahrhunderte alte Epos um den Bauernsohn Helmbrecht
in einem fulminanten Festspiel wiederaufleben. Ein guter Grund, sich ein wenig näher mit dem einen
oder anderem Akteur zu unterhalten. Michael Weinzierl, 37 Jahre alt und gebürtiger Burghauser, spielt
den Vater des Helmbrecht.
Wie haben Sie im Vorspiel Regisseur Moritz Katzmair überzeugt, dass Sie der richtige für die Rolle des
Vaters sind?
So genau weiß ich das auch nicht. Wir waren zu dritt auf der Bühne und mussten den Bürgermeister einer
Stadt spielen. Irgendwie haben alle durcheinandergeredet, außer mir. Ich habe nichts gesagt und
pantomimisch gezeigt, was ich sagen wollte. Das scheint Moritz überzeugt zu haben, meinte er jedenfalls
mal.
Haben Sie überhaupt damit gerechnet, eine Rolle zu bekommen?
Nein, beim Vorsprechtermin waren so viele gute Bewerber und ich habe mich ja zum ersten Mal als
Schauspieler versucht. Ich hatte nur zufällig gesehen, dass sich jeder für „Helmbrecht“ bewerben kann.
Seit vergangenen April probt ihr schon fleißig. Ist das so, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Ja, schon. Es herrscht eine super Stimmung im Team, jeder, der dabei ist, hat Lust drauf. Moritz ist sehr
geduldig, offen für Neues und hat Freude am Machen – wie alle anderen auch. Wir sind schon ein bisschen
zusammengewachsen.
Wie oft probt ihr denn?
Einmal die Woche, zwischen einer und drei Stunden. Das ist sehr variabel.
Aber ganz schön viel Zeit…
Ja, das stimmt. Zumal ich vor knapp vier Monaten Vater geworden bin und natürlich auch für unsere
Tochter da sein will. Das Gute ist, ich habe erst kürzlich das Basketballspielen aufgehört.
Dass Sie Basketballer waren, lag angesichts ihrer Größe nahe.
Ja, stimmt mit 2,10 Meter. Ich habe Basketball früher semi-professionell betrieben, unter anderem habe
ich für einen Oberhachinger Verein in der Ersten Regionalliga gespielt. Bis letztes Jahr habe ich noch für
die Dukes in Burghausen versucht, Körbe zu werfen. Das habe ich beendet – auch wegen meinen
Sprunggelenken und mit dem Alter wird man auch nicht besser oder schneller.
Diese zeitliche Lücke nutzen Sie jetzt zum Schauspielern?
Ja. Ich bin sehr gerne mit Menschen zusammen. Die Lücke vom Basketball ist durch mein Engagement
für Helmbrecht gar nicht so schlimm, wie ich erwartet habe. Wenn man was sein Leben lang macht, kann
man schon damit rechnen, dass es komisch ist, wenn man damit aufhört.
Haben Sie sich wegen dem Basketball für eine Sportausbildung entschieden?
Einen Bürojob kann ich mir für mich nicht vorstellen. Deswegen habe ich Sport an der TU in München
studiert beziehungsweise eine Ausbildung zum Sportlehrer gemacht. Insgesamt habe ich 14 Jahre in
München gelebt.
Inzwischen leben Sie wieder in ihrer Heimatstadt Burghausen und sind als Sozialarbeiter tätig, richtig?
Tatsächlich habe ich soziale Arbeit während meiner Zeit in München nebenbei in Benediktbeuern studiert
und arbeite in diesem Sektor jetzt schon ein paar Jahre.
Worauf freuen Sie sich in puncto Helmbrecht am meisten?
Das Stück vor Publikum aufzuführen – ganz besonders vor meiner Frau, meiner Tochter, die dann
vielleicht schon erkennt, wer da auf der Bühne steht, und meiner Familie und meinen Freunden, die sich
schon angekündigt haben. Eigentlich auf die ganze Reise – bis es losgeht, wie die Rolle weiterwächst